Die 5. Teiletappe von Edingen-Eller bis Moselkern vom 26.05. – 29.05.22
Nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona war es endlich wieder soweit. Alfred Kuhn lud zur Mehrtageswanderung auf den Moselsteig ein. Traditionell bietet der PWV Esthal an Christi Himmelfahrt und dem damit verbundenen langen Wochenende seinen sportlich ambitionierten Wanderer diese Herausforderung an. Deshalb war auch niemand der Teilnehmer von der Streckenlänge von 70 km in vier Tagen überrascht. Glücklicherweise gelang es wieder das Hotel Mosella in Bullay als Standquartier für die 18 Teilnehmer zu gewinnen. Gute Gastgeber, was das Angebot speziell für Wanderer oder Radfahrer angeht, flexibel in der Zeitvorgabe beim Essen, Angebote von Lunchpaketen, oder gemeinsame „Nach(t)besprechungen“ in geselliger Runde wurden gerne angenommen.
Nach der Ankunft in Bullay stand am ersten Tag mit 16 km das „Einlaufen“ auf dem Programm. Zunächst per Bahn nach Poltersdorf, übersetzen mit der Radfähre nach Beilstein und hoch zur Burg Metternich. Weiter über Briedern nach Senheim. Diese Strecke führte über einen Stein-Panoramaweg bis Nehren. Und von dort zum Bahnhof Edigen-Eller und zurück nach Bullay. Auf dem Panoramaweg fand sich neben eindrucksvollen Kunstwerken aus Stein auch eine Steinwaage, deren Funktion ausgiebig getestet wurde. Das Resultat war ein Theo wiegt so viel wie eine Julia plus einem halben Alfred.
Der zweite Tag war 21 km lang und führte wieder von Beilstein, allerdings in die andere Richtung über Bruttig-Fankel nach Cochem. Der Moselsteig zeigte hier seinen wahren Charakter. Stellenweise alpines Geläuf mit Seilsicherung und starkem Auf und Ab forderte Kondition und Trittsicherheit. Nach der Ankunft in Cochem machten sich erste „Truppenunruhen“ erkennbar. Der Eine wollte einen Eisbecher, die Anderen gelüstete nach Bier. Wieder Andere riefen nach „Heimfahrt“. Doch die natürliche Autorität des Wanderführers erstickte jeden Aufruhr im Keim. Der letzte Aufstieg zum Pinnerkreuz hoch über Cochem wurde als Kompromiss mit der Seilbahn gemacht und der Rückweg nach Klotten zum Bahnhof lief dann wie von selbst.
Die dritte Teiletappe war mit 22 km die längste. Ausgehend vom kleinen Ort Müden (der Name sprach für den Zustand der Wanderer) ging es wieder bergauf und Bergab über Karden nach Pommern. Auf dem Kompesköppchen geriet die Pause etwas länger, was nicht zuletzt der Hüttenwirt Rolf zu verantworten hatte. Ebenso steil wie der Aufstieg war dann der Abstieg nach Pommern und der erneute Aufstieg auf den Martberg, wo eine rekonstruierte Tempelanlage der Römer zur Besichtigung anstand. Zurück in Pommern entschloss sich der größere Teil der Gruppe noch über Neef und Onkel-Toms-Hütte nach Bullay zu laufen. Der Chronist erklärte sich bereit, den Rest sicher nach Bullay mit dem Zug zu begleiten.
Am Sonntag hieß es Koffer packen und das Quartier räumen. Als Auslaufeinheit mit ca. 12 km hatte sich der Wanderführer Alfred Kuhn ein besonderes highlight vorgenommen. Vom Bahnhof Müden aus, ging es (wie immer) gleich steil bergauf auf den Müdener Berg. Durch schattige Wälder und sonnige Höhen war das Tagesziel Burg Eltz gegen Mittag erreicht. Die Burg stammt aus dem 12. Jht. Und ist eine der bekanntesten Burganlagen in Deutschland. Die Befestigungsanlage wurde nie zerstört und im Laufe der Jahrhunderte von der Adelfamilie Eltz immer wieder verändert und unterhalten. Bekannt wurde sie u.a. auch als Abbildung auf dem 500 Mark Schein. Wegen des großen Besucherandrangs und der reglementierten Einlassbestimmungen sahen wir von einer Besichtigung ab und folgten dem Fluss Eltz bis zur Ringelsteiner Mühle. Nach kleiner Einkehr ging es dem Fluss entlang bis zum Endpunkt Moselkern.
Gegen Abend waren alle Teilnehmer wieder wohlbehalten, müde und voller Eindrücke in Esthal angekommen.
Hoffentlich werden wir uns nächsten Jahr für das große Finale auf dem Moselsteig, von Moselkern bis Koblenz, alle gesund und ebenso munter wieder einfinden. Großes Lob von allen Teilnehmern an die tolle Vorbereitung, Streckenplanung, Quartiersuche und Führung durch Wanderführer Alfred Kuhn.